Dr. Werner Nohl · Landschaftsarchitekt · Honorarprofessor (TU München)
Erdverkabelung einer Höchstspannungsleitung (380kV) aus
landschaftsästhetischen
Gründen
(Salzburg-Umgebung)
Werner Nohl
Die Austrian Power Grid AG (APG) plant, vom Umspannwerk Salzburg zur Kraftwerkskette Glockner-Kaprun eine Höchstspannungsleitung (380 kV) zu errichten. Mit dieser Leitung, einem wichtigen Infrastrukturprojekt der Gegenwart, wird das österreichische Höchstspannungsnetz, das sich durch eine ringförmige Anordnung zur Stromversorgung des ganzen Landes auszeichnet und auch dem reibungslosen Stromaustausch mit Nachbarländern dient, geschlossen.
Bürger, Umweltgruppen, Tourismusfachleute und
viele
Politiker wiesen jedoch schon früh darauf hin, dass die Leitung mit
ihren
massiven Masten von 50 bis 70 m Höhe und den zahlreichen
Bündelleitern zu je 3
Seilen weithin sichtbar sein würde. Es wird befürchtet, dass damit
in den
Gemeinden Eugendorf und Koppl, die als das westliche Entree des
Salzkammerguts
gelten, ästhetisch hochwertige Landschaften (Moränenplattenland im
Norden,
Kalkvoralpen im Süden sowie Flyschalpen dazwischen) gravierend und
dauerhaft
verunstaltet werden.
Um die Diskussion zu versachlichen, haben beide Gemeinden den Verfasser des vorliegenden Gutachtens beauftragt, die ästhetischen und rekreativen Auswirkungen der geplanten Höchstspannungsfreileitung auf die Landschaft in ihren Gemeinden zu ermitteln, und der Frage nachzugehen, ob sich besonders schwerwiegende und nachhaltige, ästhetischen und rekreative Schäden im Untersuchungsraum über eine Erdverkabelung der Leitung in sensiblen Bereichen möglicherweise vermeiden lassen.
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